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Wir waren 2005 bei KiR

Harald Hurst
Herrn Stumpfes Zieh- & Zupf-Kapelle
Urban Priol
Bläck Fööss
800 begeisterte Zuschauer in der Keltenhalle

Bläck Fööss erobern Rheinstetten

Um zu beschreiben, wie das Gastspiel der ?Bläck Fööss? in der Mörscher Keltenhalle angkommen ist, muss man nur die Aussagen derer zitieren, die dabei waren: ?Es war eine tolle Atmosphäre und ein musikalisch erstklassiges Konzert!? Oder wie es ein anderer der 800 Besucher formulierte: ?Ich bin ziemlich oft bei den verschiedensten Konzerten, dieses muss ich schon unter die Besten einreihen. Es war einfach gigantisch!?

 

 

Für die "Fööss" lag das eigentliche Schlüsselerlebnis bereits vor dem Konzert, als sie unbedingt wissen wollten, was Rheinstetten und Köln verbindet und die ?KiR?-Macher ihnen erklärten, dass über das Absaufen der Domstadt zukünftig in Rheinstetten entschieden wird, weil genau hier der Stauraum für die letzten Zentimeter Hochwasser geschaffen wird, damit die Fööss in Kölle trocken bleiben. Diese neue Erkenntnis wirkte ungeheuer motivierend, so dass die Fööss ein musikalisches Feuerwerk zündeten, bei dem der Funke bereits beim ersten Lied auf das Publikum übersprang. Nach einer halben Stunde standen auch die, die vor Konzertbeginn unbedingt einen Stuhl haben wollten.

 

 

Die Musik der Kölner Kultband überbrückt jede Sprachbarriere, zumal ?wir sprechen all die gleiche Sproch.? Eine Übersetzung wie sie Kafi Biermann versuchsweise anbot, war vollkommen überflüssig, denn die "Kaffeebud" könnte genauso gut in Forchheim stehen, das "Wasser vun Kölle" aus Neuburgweier stammen oder ?unser Veedel? in Mörsch sein. Gut ? die Liebeserklärungen an unsere Stadt würden in Rheinstetten vielleicht weniger üppig ausfallen, aber als die Fööss erklärten, "Mr lasse de Dom in Kölle", waren sie schon längst in Rheinstetten und bei ihrem Publikum angekommen.

 

 

Dass sie die wahren "Weltmeister vum Rhing" sind, bezweifelte im ?Rheinhotel? Keltenhalle niemand. Wie schon gesagt, was die sieben ?Kölsche? boten, ?war einfach gigantisch?! Der Neue, Keyboarder Andy Wegener, fügte sich nahtlos in die Kultgruppe ein und Kafi Biermann, Bömmel Lückerath, Peter Schütten, Erry Stoklosa, die Frontmänner der Fööss oder der Taktgeber Ralph Gusovius erwiesen sich als phantastische Musiker ebenso wie der introvertierte, in sein Instrument versunkene Bassist Hartmut Priess, ganz zu schweigen von ihren a-capella-Qualitäten, die sie eindrucksvoll demonstrierten. Als die Fööss nach zweieinhalb Stunden und mit weitaus mehr Zugeben als geplant die KiR-Bühne verließen, waren sowohl die "Kölsche" als auch alle übrigen Rheinländer ausgepowert aber sehr, sehr zufrieden und glücklich.

 

 

Übrigens: das Hochwasser ließ die Fööss bis zum Schluss nicht mehr los und deshalb dichtete Erry Stoklosa im "KiR"-Gästebuch: Die zwei Zentimeter, die uns Kölsche vor dem Hochwasser retten, die liegen hier in Rheinstetten. Gebt sie bitte früh genug uns frei, dann kommen wir gern wieder vorbei  Die Fööss Und der Abschied der Kult-Band war klassisch: ?Mach et jut!

Urabn Priol nach seinem Auftritt auf der "KiR"-Bühne mit dem "KiR"-Leiter Wolfgang Knoch

Urban Priol: Mit "Täglich frisch" frenetisch gefeiert!

Das Publikum war begeistert: Urban Priol hatte von der ersten Minute an die Aula des Schulzentrums fest im Griff und nahm den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal mit auf einen Parforceritt durch die deutsche Gegenwart. Der derzeit angesagteste Kabarettist und bissigste Satiriker, das "Rumpelstilzchen aus Unterfranken", legte ein rasantes Tempo vor, wirbelte wie ein Derwisch über die kleine "KiR"-Bühne und ließ seinem Publikum nur wenig Zeit, um sich von den aufeinander folgenden Feuerwerken zu erholen.

 

Dass sein Auftritt in Rheinstetten auf Grund der aktuellen politischen Lage etwas Besonderes sein könnte, hatten viele insgeheim gehofft und Urban Priol enttäuschte diese Erwartungen nicht. "s Angela" oder "der Hosenanzug" bekam genauso ihr Fett ab wie Gerd, Münte, Westerwelle ("Der Strauch"), Schäuble, Oskar, Claudia Roth, das "Funkenmarichen" Ulla oder die aus der Versenkung auftauchenden Kohl und Blüm, der "Rentenbonsai im Ausguck der Deutschland-Titanic".

 

Immer wieder schweifte Urban Priol von seinem eigentlichen Programm "Täglich frisch" ab, um topaktuell das Tagesgeschehen zu karikieren und satirisch zu durchleuchten, aber am Ende fand er immer wieder den roten Faden, der ihn zielsicher zu den Fettnäpfchen dieser Gesellschaft führte und in die er genüsslich trat.

 

Nach nahezu drei Stunden Programm stand der Saal! Frenetischer Beifall eines genussvoll befriedigten Publikums belohnten den Künstler für eine kabarettistische Leistung der absoluten Spitzenklasse.

 

Hinweis: BNN-Bericht von Klaus Müller vom 17. 10. 05 in der Ausgabe Ettlingen unter der

Überschrift: Stones als "CDU-Combo" 

"KiR"-Leiter Wolfgang Knoch mit "Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle" am 4. Mai 2005 in Rheinstetten

Stehende Ovationen für "Herrn Stumpfes Zieh- & Zupf-Kapelle" in Rheinstetten

Schwäbische Kultband begeistert badisches Publikum:

Sie waren nicht nur angekündigt als die Begleit-Band von Hannes und dem Bürgermeister, sondern auch als eine Gruppe, die sich aus allen musikalischen Garküchen der Welt bedient und selbst eine davon betreibt, eine besonders geschmackvolle: ein Mikrokosmos voller Lieder, Instrumente, Rhythmen und Sounds. Die vier Musiker vermengen Eigenes und Fremdes, Nahes und Fernes, Regionales und Globales: einfach alles, was zusammen passt und irgendwie gut schmeckt  so wie Linsen und Spätzle. Und genau diese Ankündigung machten sie bei ihrem KiR-Gastspiel in Rheinstetten wahr:

 

Herrn Stumpfes Zieh- & Zupf-Kapelle ließ den Funken überspringen, die Begeisterung war an den Reaktionen des Publikums ablesbar. Begeisterte Zurufe, rhythmischer Applaus begleiteten den Parforceritt durch Rock, Jazz, Swing, Rap und Volksmusik. Ganz zu schweigen von der nahezu andächtigen Stille bei den mit großer Perfektion vorgetragenen a-cappella- Darbietungen. Nach zweieinhalb Stunden Konzert hielt es niemanden mehr auf den Stühlen und die stehenden Ovationen für eine schwäbische Kultband, die badische Herzen erobert hatte, war ein kleiner Dank für einen skrupellos unterhaltsamen Abend.

 

Was Manfred Arold, Benny Banano Jäger, Michael Flex Flechsler und Marcel Selle Hafner in der ausverkauften Aula des Schulzentrums boten, zeugte einerseits von perfekter Handwerkskunst und andererseits war da der notwendige Funke an musikalischer Kreativität und sprachlicher Genialität, der Begeisterung auslöste. Das ?Auslandsgastspiel wurde trotz leichter Irritationen durch den schwäbischen Dialekt zu einem echten Heimspiel oder wie es ein badischer Konzertbesucher formulierte: Obwohls Schwoobe sin, sin si saugut!

 

Harald Hurst, der bei seiner KiR-Lesung im März immer wieder auf die Klasse der ?Stumpfes? hingewiesen hatte, hatte nicht übertrieben. Sie sind eben mehr als nur die Begleitung zu ?Hannes und der Bürgermeister, sie sind, wie Holger Schorb es in den BNN formulierte, eine ganz eigene Variante des Schwabenrocks.

Harald Hurst in Höchstform

4. März 2005 - Begegnungen und Beschreibungen auf Badisch (heg) "Das war besser als Emil", auf diese kurze Formel brachte es eine Besucherin. Und sie stand mit ihrer Meinung nicht allein, denn Harald Hurst, der derzeit erfolgreichste Autor badischer Zunge, präsentierte sich in Rheinstetten in Höchstform.

 

Drei Stunden fesselte er das "KiR"-Publikum mit seinen Anekdoten, Begegnungen und Beobachtungen. Gekonnt verzögerte Hurst den Fortgang seiner Erzählungen, gab seinen Zuhörern die Möglichkeit der Vorfreude, um sie anschließend in ihrer Phantasie zu bestätigen oder mit einer überraschenden Wendung in Erstaunen und Verzückung zu versetzen. Die Präzision seiner Beobachtunge ganz normaler Alltagsszenen wie das sonntägliche Ritual "spontan Freunde zu besuchen" oder "neizufeiere", seine "Sanitärkultur" oder die Beantwortung der Kleiderfrage, was "für gut" ist, führte zu manch geflüsterten Anmerkung: "'s isch wie dehoim"! Gleich seine Eingangsbemerkung machte die Grenze deutlich: "Ich bin Badener, Deutscher, Europäer - aber koi Schwob!" Das war Labsal für's badische Herz.

 

Das gewollte Kontrastprogramm zur Lesung war die musikalische Begleitung durch Beatrix Reiling und Klaus Armbruster. Die Sängerin, mit einer phantastischen Stimme ausgestattet, und der virtuose Pianist wählten Songs aus der Jazz- und Popkultur, was Harald Hurst Gelegenheit gab, sein Badisch noch wirkungsvoller einzusetzen. Doch mit ihren "Lumpeliedli" im Schlussdrittel ihres Auftritts, mit "Nimm 'nen Alten" und "Waldemar" zogen die beiden Musiker mit ihm gleich und ernteten zu Recht begeisterten Applaus.

 

Harald Hurst verdeutlichte an diesem Abend auch, dass er nicht in den Elfenbeinturm seiner Dichtkunst entschwebt ist - oder heißt es entschwoben? - seine Anmerkungen zur "Kulturhauptstadt Karlsruhe", zur "Großen Kreisstadt Rheinstetten" oder zur BNN waren kleine Nadelstiche, die nicht weh taten und trotzdem trafen. Harald Hurst gab sich in der Aula das Mörscher Schulzentrums so, wie ihn seine Fans lieben: lebensnah, knitz und unheimlich unterhaltsam.

 

Wie schrieb er ins "KiR"-Gästebuch? "Ich hab garnet des G'fühl, dass ich was g'schafft hätt - so schön war's!" So empfand es auch sein Publikum und dankte mit langanhaltendem rhythmischem Beifall Harald Hurst für einen Abend, der "einem denkt"!

 

Veröffentlicht am 17. März 2005 in "Rheinstetten aktuell"